EIGENSUCHT SUCHT EIGENES

Allein zu sein, erscheint Dir mehr als schaurig.
Beinahe wärst Du drüber eingedöst.
Ich – eine andre?: ist Dir unerträglich!
Am liebsten hätt‘st Du Dich von mir gelöst.
Die Eifersucht macht Dich noch mehr als traurig.
Vielleicht ist ‘s mir Gewohnheit, ja, alltäglich?
Das kränkt Dich, quält unsäglich.
Als ob Dir dieser Argwohn gar gefällt,
siehst Du mich an der Seite einer andern
abseits ins Fremde wandern.
Selbst der Gedanke ist Dir schon vergällt!
Scheuch mein Verschwundensein her aus der Ferne!
Der Städte Licht mischt sich ins Licht der Sterne.

11. Kanzone/GK- Panza- d‘Ischia,10.10.1996/0,00-35

IN MIR FORT

Der Städte Licht mischt sich mit dem der Sterne.
Wenn traumverloren Du aus Fenstern blickst,
siehst Du den Abendstern am Himmel blinken.
Dem Zeugen unsrer Leidenschaft, ihm nickst
Du zu. Er spiegelt sich in der Zisterne,
als könnt‘ er unsre Kuschelnacht draus trinken.
Metaphern, irden, hinken.
Drum träume Dich zu mir! Als wär ich da,
fühlst Du Dich ein, in meinem Arm zu liegen,
Dich an die Brust zu schmiegen.
So bist Du meinem heißen Atem nah.
Als wäre Dir vom Liebsten nichts geblieben
als, was Du liebtest, fortan fort zu lieben!

12. Kanzone/GK- Panza d‘Ischia,10.10.1996/10,30-58