LASST UNS STILLER WERDEN, WESENTLICHER …

Wie ist die Gegenwart so hektisch, schnell und laut,
lässt sich von den Kosum-, Bedürfnis-, Luxuszwängen,
selbst wenn der kleine Mann der Wirtschaft nicht mehr traut,
in neue Abhängigkeit, Schulden, Krisen drängen.
Vor diesem Hintergrund erschwert sich jeder Wandel.
Zu Einsatz ist, wer Geld verlor, nicht mehr bereit,
und trotzdem wird die Bank gestützt, es blüht der Handel;
dem, dem es gut geht, tut, wer nichts hat, auch nicht leid.

Nebeneinander her, viel mehr für sich allein
strebt jeder Einzelne, sich selbst zu profilieren,
ein jeder will Gewinner, keiner Opfer sein,
und manch einer riskiert, so alles zu verlieren.
Umsätze gehen stark zurück, Aktien fallen.
Und Arbeitnehmerheere werden freigesetzt.
Bei vollen Absatzlagern platzen alle Hallen,
wird individuelle Leistung nicht geschätzt.

Das alles ändert sich nicht in der Weihnachtszeit.
Man spricht von Neoliberal-, Globalbewährung,
die nach des Staates Unterstützung Hilfe schreit,
als rettete sie uns noch vor der Endbescherung.
Die Welt ist überreif, um endlich umzudenken,
mit Weniger und schonender sich zu bescheiden,
statt zu bestechen, Aufmerksamkeit, Zeit zu schenken,
Neidkonkurrenz und Oberflächlichkeit zu meiden.

Dadurch lässt sich womöglich noch der Absturz mindern,
dass wir uns weigern, dieses Tempo mitzumachen.
Das schulden wir uns selbst und schulden ’s unsern Kindern,
sonst haben sie in Zukunft wirklich nichts zu lachen.
Um sie zu meistern erst, erkennen wir Beschwerden
und steuern ihnen zielgerichtet strikt entgegen.
Nur wenn wir wesentlicher, wenn wir stiller werden,
bewahren wir die Menschheit nachhaltig vor Schlägen.

H. H. HADWIGER