EROTISCHE TEXTE – ERWÄRMENDE GEDANKEN

ZU

STEINREICH’S FASCHINGFEST

am 2.2.2008 ab 11,11 Uhr

 

nahe dem Swin-Golf Linz, Freistädterstraße 163

KANZONEN zu:

„… umlegen, flachmachen… alle ein Niveau“

Umlegen! Flachmachen! Jeden Stein auf ein Niveau!

Im Fasching gibt es nichts zu überlegen,
zu hinterfragen nicht, was alles heißt.
Auf höheres Niveau ist zu verzichten,
womit man sich – vulgär – umgar nichts scheißt!
Die biedern Bürger mögen sich aufregen
und ihre Wut sich über uns verdichten,
wir schweigen nicht, mitnichten!
Wir lassen keinen Stein auf einem Stein
und sind selbst froh, die Steine des Anstoßes,
und nicht ein kleines Hindernis, ein bloßes,
das zu umgehen wäre, leicht, zu sein.
Die Steine umzulegen, die da liegen,
erfordert es! Wir sind nicht klein zu kriegen!

Stein sein!

Heißt es jetzt, fein sein und b’einander bleiben?
Auf welchen Blödsinn lassen wir uns ein?
Wir wollen nichts als Steine umgruppieren,
dass nicht ein Stein steht neben andrem Stein.
Und niemand muss sich an den Steinen reiben,
er könnte – umgelegt, auf allen Vieren –
sich einfach nur verlieren!
Das leuchtet selbst den Faschingsnarren ein:
Die Steine sind – schon der Performance wegen –
mit stark vereinten Kräften umzulegen!
Es gilt, ein wenig wie ein Stein zu sein,
sich nicht nach diesem, jenem umzusehen
und seinen Mann – so wie ein Stein – zu stehen!

Umlegen?

Weil ich dich gern auf meine Eb’ne brächte,
anhöb’ auf mein erhabenes Niveau,
begegne ich dir so lasziv-verwegen.
Ich gäb’ viel drum und wär’ erleichtert, froh,
wenn ich erreichte, was ich mir erdächte –
nein, nicht erflehte ich des Himmels Segen –:
dich einfach umzulegen!
Ich legt’ dich um: vom Süden hin zum Norden,
hier auf der Wiese, wo ein Arm nach Westen,
der andere nach Osten wiese. Testen
nur würd’ ich dich und keineswegs ermorden.
Ich legt’ dich um, am Rasen, neben Schafen,
um – wenn du mir ’s erlaubst – mit dir zu schlafen.

Flachmachen?

Ich wüsste schon mit dir was anzufangen,
mich mehr mit dir als nur beschäftigen.
Du dürftest dazu ohneweiters lachen.
Ich müsste lediglich bekräftigen,
ich tät’ dies aus unbändigem Verlangen,
entgegen dem Charakter, meinem schwachen:
dich einfach flachzumachen!
Ich macht’ dich flach, so flach wie eine Flunder,
und wäre weit entfernt von solchem Fische.
Ich zög’ dich aus und gönnte dir die frische
Umluft und lüftete dir den Pullunder.
Ich würde dich mit meiner Nacktheit schrecken,
um – flachgemacht – dich sacht dann zuzudecken.

Auf ein Niveau

Das, was ich will, das lässt sich leichthin sagen,
denn hätt’ ich dich erst einmal flachgemacht,
dann lägest du alsbald mir ganz zu Füßen
und hättest nichts mehr in die Höh’ gebracht,
nichts würde mir von dir entgegenragen,
nichts – außer deiner Nase, deiner süßen,
die Neugierde zu büßen.
Doch andrerseits wär’ da noch dein Popo.
Der wäre nicht so einfach abzulegen,
nicht aufzuwiegen, aber zu erwägen,
sobald ich dich erhöht auf mein Niveau
und wenigstens auf meine Stufe brächte!
Vielleicht – von ausgezeichneter – auf schlechte?

Steinreich

Du würdest sicher mehr von mir erwarten
und fragtest mich danach begierig gleich,
was ich dir bieten könnte oder böte.
Du hofftest jedenfalls, ich sei steinreich
und lebte nicht von mühsamem Ersparten,
begleitet vom Gedanken und der Röte,
dass man mich deshalb töte.
Ich freilich muss bekennen, eingestehen:
Ich würde mich sofort mit dir vereinen,
wär ich steinreich und reich nicht nur an Steinen.
Die liegen hier umher, nicht zu umgehen!
Sie wären ihrer Größe, Härte wegen –
wovon du profitiertest – umzulegen.

Fasching

So ausgelassen lustig ist der Fasching,
dass man selbst über Allerdümmstes lacht,
um sich die Heiterkeiten zu erhalten.
Wenn ich die angebot’nen Bissen – va-schling;
bin ich bald – wie ihr Geist – selbst so verflacht
und kann mich weiter auch nicht mehr entfalten
als diese Witzgestalten.
Das quält mich. Ich erleide diese Qual
und kann dagegen überhaupt nichts machen,
als nur mit schräg verzog’nem Mund zu lachen
und mich zu trösten: Das ist Karneval!
Den heißt es durchzustehen, auszuharren,
auch ich, als einer dieser ärgsten Narren!