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SCHEI-N-WEIH-N-ACHTEN

Je näher dran wir an Weihnachten,
heißt es, auf sein Bewusstsein achten
dass das, was wir zusammen machten,
und die, die uns zusammenbrachten,
nicht beim Beisammensein verflachten.
Im Weihnachtsabend-Abendschein
erfasst uns ein Ergriffensein,
das allem Schleim-Anschein zum Trotz
ja keiner Keks und Glühwein kotz‘.
Da dämmert uns im Dämmerschein:
Was helfen all die Engelein,
der Glanz, der Zauber und der Lichter?
Erst ohne Gutschein schenkt sich ’s schlichter.
Wer nichts hergibt, ist nicht – o, nein! –
ein Geizhals, nur ein armes Schwein,
dem wir zur Weihnacht gern verzeih’n.
Drum lass es, liebes Jesulein,
für unser selt’nes Seligsein
zu Weihnachten zumindest schnein,
dass Weihnachten kein Scheinachten,
kein nach Genuss und nach Wein Schmachten,
kein eig’nen Vorteil Beobachten,
weil die Kredite alle krachten,s
die Hasardeure uns verlachten,
im Glauben, dass ihr Glück sie pachten,
in Augenblicken, unbewachten,
die wahren Herrscher zu entmachten,
statt Schweineschlachten ein Schneinachten,
wobei die Menschlein danach trachten,
wohl nicht zum Schein nur zu Weihnachten
einander gut zu sein und achten,
woran ein Jahr lang sie nicht dachten.
Das lasst euch angelegen sein!
H. H. HADWIGER